Der Name Buchenau leitet sich mit höchster Wahrscheinlichkeit ab von “Buchenawe” d.h.  Buchen - Au.

In einer Urkunde König Ottos I. aus dem Jahre 948 werden dem  Kloster Hersfeld Besitzungen zugeteilt. Hier taucht auch der  Name “Buochon”  auf. Dies könnte die erste  Erwähnung Buchenaus sein.

Der Name “Buchenau” erscheint  im Jahre 1217 als Sitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes (Uradel). In vielen Urkunden, die in der damaligen Zeit in der Regel von mehreren adligen Rittern unterzeichnet werden mussten, treten Buchenauer als Unterzeichner auf, sowohl in Hessen als auch in Thüringen und Franken.

Auch stellte der Buchenauer Adel zwei Hersfelder und einen Fuldaer Abt. Dabei hat die Berufung des Hermann von Buchenau zum Fuldaer Fürstabt große Bedeutung, war doch der Abt von Fulda gleichzeitig Erzkanzler des Kaisers und Primas aller Äbte Germaniens und Galliens.

Es wäre müßig, alle Adeligen von Buchenau und deren ehemalige Besitztümer aufzuzählen, da sich der Buchenauer Adel in viele Stämme zerteilte und so auch auf fast allen Burgen der Umgebung zu finden war (Fürsteneck, Friedewald, Rotenburg (Fulda), Landeck, Wildeck, Bieberstein, Vacha, Gerstungen, Brandenfels, Wasungen, Haselstein etc.). Besitzmäßige Verbindungen reichten bis Thüringen und Franken.

Wann und woher das Geschlecht derer von Buchenau ehemals kam, ist unbekannt. Umso mehr ist aber über die Taten, besonders einiger hervorragender Familienmitglieder berichtet. Sowohl politisch einflussreich als auch jederzeit bereit einem Kampf nicht aus dem Wege zu gehen, waren die Buchenauer Ritter stets auf Mehrung ihrer Besitztümer aus. Dabei profitierten sie besonders von ihrer Lage zwischen den rivalisierenden Nachbarklöstern Fulda und Hersfeld.  Manche Historiker nennen Reginbodo und Sigebodo (1062) als die ersten derer von Buchenau, die geschichtlich erwähnt werden. Andere Historiker wiederum berichten, Berthold von Buchenau (1217 (Bertheg von Buchenowe)  sei der erste urkundlich genannte Ritter. Dieser hatte vom Hersfelder Fürstabt das Holzförsteramt übertragen bekommen. Hieraus soll er stolze 33% des Holzerlöses erhalten haben. Einer seiner Söhne, Erkenbert, war im 13. Jahrh. Vogt von Buchenau. Im 14. Jahrh. tritt die Familie nicht nur als eine der begütertsten, sondern auch der mächtigsten und kriegerischsten sowohl des Buchenlandes als auch Hessens, Thüringens und Frankens in Erscheinung. Streit und Zwistigkeiten wegen der Zuständigkeit der Gerichtsbarkeit, Familienstreit bei der Erbteilung und Fehden wegen Ländereien Raubungen, Plünderungen und Brandschatzungen waren bei den Buchenauern an der Tagesordnung. So hielt das Vetterngespann Eberhard (mit dem Beinamen “Die Gans”) und Gottschalk um 1400 das Land zwischen Kassel und Würzburg in Atem.

Wie groß das Geschlecht war, kann man daran erkennen, dass am Reichstag von Hersfeld (1402), den Ruprecht von der Pfalz dort abhielt, auch 13 Ritter und Knappen von Buchenau teilnahmen.

Im Sommer 1468 wurden insgesamt 14 Fehdebriefe gegen die Ritter von Buchenau  abgegeben. Daraus resultierte dann im Herbst eine Belagerung der Burg durch 4000 Mann. Im Bruderkrieg zwischen Ludwig II. von Niederhessen u. Heinrich III. von Oberhessen standen die Buchenauer auf Seiten Ludwigs II. Wie wehrhaft, wie stark die Burg befestigt war, ist daraus ersichtlich, dass diese massive Belagerung erfolgreich abgewehrt werden konnte.

Die sog. Stammburg derer von Buchenau  (Spiegel-Schloss mit Seckendorff-Schloss) und das weiter oben im Dorf liegende Schenck-Schloss werden hier auf eigenen Seiten jeweils separat behandelt. Über das Alter, die Zerstörungen und den Wiederaufbau der einzelnen Trakte der Stammburg sind sich die Geschichtsschreiber nicht einig. 

Manche Geschichtsforscher nennen  das heutige Spiegelschloss (der westliche Flügel), andere wieder Teile des Seckendorff-Schlosses (östlicher Teil) als den älteren Bereich der Burg. Fest steht jedenfalls, dass es im Laufe der Jahrhunderte mannigfache Veränderungen an den Gebäuden gegeben hat. Ebenso sind natürlich auch genauso viele Namen der jeweiligen Bauherren genannt.

Ein herausragender Name aber ist in erster Linie erwähnenswert und prägte die Geschichte und das Ortsbild Buchenaus:

Er ist der Erbauer der ersten nennenswerten Bauwerke in Buchenau, Teile der  alten Stammburg und die erste, rein evangelische Kirche in Nordhessen.

Mit seinem Namen ist auch die Durchsetzung der Reformation innerhalb seines Machtbereiches eng verbunden. Mit dem ausgehenden Mittelalter verblasste die Bedeutung derer von Buchenau. Durch langwierige Erbschaftsprozesse und Erbteilungen schmolzen die ehemals beachtlichen Güter schnell dahin. Die weiblichen Vertreter der Buchenauer vermählten sich mit Herren von Boyneburg, Schencks von Schweinsberg, von Spiegel, von Warnsdorf und von Seckendorff-Gutend  (Letzere lebten bis 2007 noch im Seckendorff-Schloss in Buchenau).

Wolf Daniel von Boyneburg, der Anna Elisabeth v. Buchenau heiratete, kaufte 1680 den westlichen Teil der Stammburg. Durch Heirat kam dieser Teil der Burg  in den Besitz derer von Warnsdorf und später erwarben es die von Spiegel zu Peckelsheim. Noch ein weiteres Schloss bauten die von Buchenau. Oberhalb (südlich) der Stammburg ließ Georg Melchior von Buchenau ein prunkvolles Schloss im Renaissance-Stil errichten (1611-1618). Dieses Schloss  wurde 1680 an den Fürstabt von Fulda verkauft und gelangte ein Jahrzehnt später, durch Tausch gegen den Besitz in Burghaun, in den Besitz der Familie Schenck zu Schweinsberg.

Die Schencks zu Schweinsberg lebten bis 1912 im Schenck-Schloss in Buchenau. Sie verließen Buchenau nach dem Tod des Baron Hans v. Schenck. Das Schloss selbst hatte noch einige Besitzer bis es 1924 vom “Deutschen Landerziehungsheim” (später Stiftung Hermann-Lietz-Schule) übernommen wurde.

Im Jahr 1984 wurde die Internats-Schule der Hermann-Lietz-Stiftung geschlossen und der gesamte Komplex -Schenck-Schloss mit Generalshaus und Försterhaus- blieb ca. fünf Jahre lang leer. Vom Jahre 1989 bis 1999 diente die Anlage deutsch-russischen Übersiedlern als vorübergehende Unterkunft. Seit November 2000 wird das Schenck-Schloss, das von zwei privaten Investoren erworben wurde, wieder renoviert und auch teilweise umgebaut. Ab Sommer 2001 ist im Rahmen von Freizeit- und Seminarbetrieb wieder reges Leben in das Schenck-Schloss eingekehrt.

Zurück zu dem Geschlecht “von Buchenau”!

Sie verblieben in ihrer “Stammburg” bis zu ihrem Aussterben im männlichen Zweig. Der letzte Reichsfreiherr von Buchenau, - Julius Karl Christian - hatte zwei Söhne. Der ältere blieb nach dem  Feldzug Napoleons in Russland verschollen. Der jüngere  erschoss sich 1815 mit 19 Jahren aus Liebeskummer. Da der Vater 1808 gestorben war, war somit das Geschlecht derer von Buchenau in der männlichen Linie 1815 ausgestorben.

Nachdem zunächst keine Erben der Besitztümer von Buchenau auffindbar waren, zog der Kurhessische Lehnshof die Güter ein. Allerdings meldete mehrere Jahre später (1819) der Forstrat Ernst von Seckendorff seine Erbansprüche an, da seine Großmutter Maria Magdalene eine geborene von Buchenau war. Aber erst nach etwa 20 Jahren (1839) konnte er durch einen Vergleich in den Besitz des Gutes kommen;  so lange hatte der Kurhessische Lehnshof den Prozess hingezogen. 1878 kaufte Hermann von Seckendorff das westliche sog. Spiegel-Schloss zurück, das inzwischen von einer Familie von Spiegel erworben worden war. So sind also bis heute beide Teile der Burg im Besitz derer von Seckendorff und seit dem Tod der beiden letzten Besitzer Sigmund und Ursula v. Seckendorff ist eine Enkelin (v. Rotenhan) Besitzerin der beiden Schlösser.